Bitte warten...
Kliniken & Institute

Thermoablation von Nierentumoren

Die Thermoablation bedeutet Hitzeverkochung von Tumorgewebe ohne Operation. Das Prinzip ist die Zerstörung von Tumorgewebe durch Hitze, ohne den Tumor zu entfernen. Da die Gewebezerstörung über die Grenzen des Tumors herausgeht, stirbt der Tumor ab und schrumpft, bis schließlich nur noch Narbe übrig bleibt. Die Methode wird seit über 15 Jahren erfolgreich bei Tumoren und Metastasen der Leber, Niere, Lunge und Knochen angewendet und hat das Spektrum der Tumorbehandlung erheblich erweitert, da mit dieser Therapie auch inoperable Patienten behandelt werden können bzw. in manchen Fällen die Wahl zwischen Operation und Thermoablation haben.

Die Thermoablation von Nierenzellkarzinomen gehört zu den organschonenden Verfahren der Tumorbehandlung. Da die Nieren weder offen operiert noch funktionierendes Nierengewebe entfernt wird, ist die Methode insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion geeignet. Da Nierentumore gerade bei älteren Patienten als Zufallsbefund entdeckt werden, ist die Vermeidung einer offenen Operation erstrebenswert. Da während des Eingriffs (s.o.) immer auch eine Biopsie mit feingeweblicher Untersuchung erfolgt, wird innerhalb einer Narkose die Diagnose gesichert und der Tumor behandelt.

Das Verfahren ist für Nierentumore bis 4 cm geeignet, wenn diese nicht in das Nierenbecken oder andere Strukturen einwachsen. Bei ungünstig gelegenen oder sehr stark durchbluteten Tumoren kann im Einzelfall eine Embolisation am Vortrag indiziert sein. Die Indikation zur Thermoablation erfolgt gemeinsam in der Tumorkonferenz sowie im Konsens mit den urologischen Kollegen.

Wie läuft der Eingriff ab?

Da die Thermoablation mit Hitze funktioniert und Hitze schmerzhaft ist, findet der Eingriff unter stationären Bedingung in Narkose statt. Nach entsprechender Patientenvorbereitung erfolgt die Einleitung der Narkose im CT. Nach einem Planungs-CT wird die Sonde auf dem sichersten Weg in den Tumor vorgeführt und solange aktiviert, bis die Zielläsion im Gesunden verkocht wird. Je nach Lokalisation kann es notwendig sein, angrenzende Organe durch zusätzliche Punktion mit Spezialnadeln und Flüssigkeitsverdrängung vor der angrenzenden Hitze zu schützen. Vor Entfernung der Thermoablationssonde wird durch eine erneute Kontrastmitteluntersuchung der Behandlungserfolg überprüft. Nach Beendigung der Narkose erfolgt die Nachsorge auf der Station. Hier muss Bettruhe bis zum nächsten Tag eingehalten werden, die Schmerztherapie erfolgt nach Bedarf. Vor der stationären Entlassung wird in der Regel eine abschließende Kontrolle durch CT oder MRT durchgeführt.

Wie bei allen onkologischen Interventionen sind  regelmäßige Kontrollen durch MRT oder CT erforderlich, die Intervalle werden individuell besprochen.