Herzzentrum Klinikum Passau
Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland und sind mit Abstand die häufigste Todesursache (über 40% aller Todesfälle). Im Vordergrund stehen dabei: Durchblutungsstörungen des Herzens (Angina pectoris), Herzinfarkt, Herzschwäche, Herzklappenerkrankungen, Herzrhythmusstörungen und entzündliche Herzerkrankungen. Aufgrund des demographischen Wandels nimmt die Zahl an Herzerkrankungen weiter zu. Die Herz-Kreislauf-Medizin ist daher einer der zentralen Bereiche der Medizin und ein wesentlicher Schwerpunkt des Klinikums Passau.
Zwei Fachgebiete sind dabei federführend: Die Kardiologie (Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Martin Arnold, MHBA) für die komplette Diagnostik, konservative Therapie und alle therapeutischen Eingriffe mittels Herzkatheter sowie die Herzchirurgie (Chefarzt Prof. Dr. Parwis Massoudy) für die chirurgische Therapie. Diese umfasst ein großes Spektrum an verschiedenen minimal invasiven Eingriffen bis hin zu großen und komplexen Eingriffen am Herzen und den herznahen großen Gefäßen. Beide Bereiche, Kardiologie und Herzchirurgie, gemeinsam sind unabdingbar für eine umfassende Versorgung herzkranker Menschen.
Entscheidend für die Erfolge der modernen Herzmedizin sind eine enge Verzahnung zwischen Kardiologie und Herzchirurgie, beide Bereiche sollten sich gegenseitig ergänzen zum Wohle des Patienten. Genauso wichtig ist eine enge Kooperation mit den anderen Fachdisziplinen, die erforderlich sind für die umfassende Diagnostik und Therapie komplex kranker Herzpatienten: Anästhesie, Radiologie, Gefäßchirurgie, Thoraxchirurgie, Nephrologie, Neurologie und Nuklearmedizin.
Im Herzzentrum Passau sind alle diese Fachbereiche zusammengefasst.
Ziel des Herzzentrums ist, das gesamte Spektrum moderner Herz-Kreislauf-Medizin auf hohem Niveau für die Bevölkerung Niederbayerns, des angrenzenden Oberbayern und Oberösterreichs anzubieten. Weitere Informationen zur Herzchirurgie am Klinikum Passau finden Sie hier.
-
Leistungsspektrum Herzchirurgie
- Koronare Bypasschirurgie (auch komplett arteriell und ohne Verwendung der Herz-Lungenmaschine und minimal invasiv)
- Prothetischer Aortenklappenersatz (offen chirurgisch, partielle Sternotomie, transapikal ohne HLM)
- Aortenklappenrekonstruktion und Aortenbogenchirurgie (auch unter Verwendung von Stentprothesen)
- Notfallmäßige Aortenchirurgie bei Dissektionen
- Minimal invasive Mitralklappen- und Trikuspidalklappenrekonstruktionen
- Ablation von Vorhofflimmern (Cryo – endokardial, bipolare Hochfrequenz – epikardial und minimal invasiv)
- Schrittmacher, ICD, CRT und CCM (Optimizer) – Implantationen
- Sondenextraktionen (auch mit Lasertechnik)
-
Leistungsspektrum Kardiologie Diagnostik
- Vollständiges Spektrum der nicht-invasiven kardialen Funktionsdiagnostik und bildgebenden Verfahren inkl. TEE, 3D- u. Stress-Echo; Cardio-NMR u. Cardio-CT in Kooperation mit Radiologie, Myokardszintigraphie in Kooperation mit Nuklearmedizin
- Vollständiges Spektrum der invasiven kardialen Diagnostik: Rechts- u. Linksherzkatheter, transfemoral und transradial, intrakoronare Druckdrahtmessung, intrakoronarer Ultraschall, elektrophysiologische Untersuchung mit programmierter Vorhof- und Ventrikelstimulation, Perikardpunktion, Myokardbiopsie
-
Therapie
- Interventionelle Koronartherapie: PTCA, Stentimplantation, medikamentenfreisetzende Stents, Thrombusextraktion, Protektionssysteme, Rotablation, Rekanalisation chronischer Verschlüsse
- Interventionelle Therapie von Herzklappenerkrankungen: Valvuloplastie von Aorten- u. Mitralklappe, kathetergestützte Aortenklappen-Implantation (TAVI) transfemoral und transapikal (in Kooperation mit Herzchirurgie), kathetergestützte Therapie der Mitralklappeninsuffizienz (Rekonstruktion mit edge-to-edge Technik) und der Trikuspidalinsuffizienz (Rekonstruktion mit edge-to-edge Technik oder Annuloplastie, extraantomischer Ersatz)
- Interventionelle Therapie von strukturellen Herzerkrankungen: Verschluss von Vorhofseptumdefekten (ASD, PFO), Vorhofsohrverschluss
- Invasive Elektrophysiologie: Katheterablation von supraventrikulären und ventrikulären Rhythmusstörungen mit Einsatz von. 3D-Mappingverfahren, elektrische Kardioversion, Implantation und Nachsorge von Herzschrittmachern, ICDs, CRT-Systemen, Event-Recordern, CCM (in Kooperation mit Herzchirurgie)