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Hepatitis A/B/C
Hierbei handelt es sich um infektiöse Lebererkrankungen, die durch Hepatitis-Viren übertragen werden. Die Übertragung der Hepatitis A von Mensch zu Mensch erfolgt meist über Nahrungsmittel oder Wasser, die mit Fäkalien verunreinigt sind. Die Hepatitis A kann schwer verlaufen, wird aber nicht chronisch. Eine Impfung ist möglich.
Die Übertragung der Hepatitis B erfolgt z.B. beim Sexualkontakt oder unter der Geburt auf das Kind, wenn die Mutter ebenfalls eine Hepatitis B hat. Die akute Entzündung heilt meist aus, jedoch werden 10 - 20% der Fälle chronisch. Die Hepatitis C konnte vor 1990 über Blut und Blutprodukte übertragen werden, da das Virus erst 1989 entdeckt wurde. In vielen Fällen ist der genaue Ansteckungsweg aber nicht mehr zu ermitteln. Die Hepatitis C verläuft in einem hohen Prozentsatz chronisch.
Bei chronischer Hepatitis B und C kann eine Behandlung z.B. mit Interferon notwendig sein. Die Indikation hierzu kann im Krankenhaus gestellt werden. In manchen Fällen ist eine Leberpunktion erforderlich. Die Behandlung der chronischen Hepatitis erfolgt ambulant. Die Behandlungsüberwachung kann in der Hepatitissprechstunde von Professor Wettstein in Kooperation mit Ihrem Hausarzt durchgeführt werden.
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Durchfallerkrankungen
Infektiöse Durchfallerkrankungen können durch Viren, Bakterien und bakterielle Giftstoffe in Lebensmitteln verursacht werden. Bis die Ursache eindeutig durch eine Stuhlprobe geklärt ist, benutzt der Patient seine eigene Toilette und wird mit Infusionen behandelt. Meist ist nur ein kurzer Krankenhausaufenthalt notwendig, es sei denn der Patient kommt von einem Tropenaufenthalt zurück und die Diagnostik gestaltet sich deswegen etwas umfangreicher.
Am häufigsten sind Norovirusinfektionen, die nach wenigen Stunden Inkubationszeit zu akutem Brechdurchfall führen. Die Infektion ist prinzipiell harmlos und heilt von alleine nach 1/2-2 Tagen aus, es kann aber zu Problemen durch den Flüssigkeits- und Salzverlust kommen.
Häufiger geworden sind in den letzten Jahren Durchfallerkrankungen durch Clostridium difficile. Auslösend ist meist eine vorangegangene Antibiotikatherapie.
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Multiresistente Keime
Infektionen und Besiedelung:
Im Zeitalter der modernen Antibiotikatherapie müssen zunehmend ältere und schwerkranke Patienten wegen Infektionen mit einem Antibiotikum therapiert werden. Dadurch haben sich zunehmend Resistenzen bestimmter Bakterien gegenüber einigen Antibiotika entwickeln.
Ein häufig gefundener Keim sind Methicillin-resistente Staphylokokken (MRSA). Wenn nur eine Besiedelung der Haut z.B. an Nase oder Ohren vorliegt, kann dies für den Patienten selbst harmlos sein. Um im Krankenhaus diese Keime nicht auf andere Patienten zu übertragen, die eventuell an Abwehrschwäche leiden und dadurch möglicherweise gefährdet sind, werden solche Patienten vorsichtshalber dennoch isoliert. Im Klinikum Passau werden Risikopatienten bei der Aufnahme mittels Schnelltests auf eine MRSA-Besiedelung untersucht.
Als Hinweis auf besondere Hygienebedingungen wird bei Isolierung ein Hinweisschild an die Zimmertür angebracht. Angehörige sollten sich für genauere Anweisungen an das Pflegepersonal wenden. Die Isolierung kann auch in einem Mehrbettzimmer erfolgen, wenn mehrere Patienten den gleichen Keim tragen.