Neurologie
Die Klinik für Neurologie wurde Ende 2000 anlässlich der Gründung der Schlaganfall-Spezialstation für Niederbayern eingerichtet. Neben dieser Stroke Unit verfügt sie über eine Allgemeinstation und einen Diagnostikbereich. Sie versorgt in Diagnose und Therapie das gesamte Spektrum neurologischer Erkrankungen wie zerebrale Durchblutungsstörungen, Multiple Sklerose und andere entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, Epilepsie, oder M. Parkinson. Die Neurologie ist zudem in die Aufnahmestation des Klinikums eingebunden und hat dadurch einen besonderen Schwerpunkt in der Akutversorgung neurologisch erkrankter Patientinnen und Patienten.
Unser Leistungsspektrum
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Stroke Unit (Schlaganfall-Spezialstation)
- Zertifiziert als Überregionale Stroke Unit (Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft)
- 8 Monitor-Betten (der Aufnahmestation räumlich angegliedert) mit komplettem kontinuierlichem Monitoring (bei Bedarf inkl. EEG)
- Sofortige bildgebende Diagnostik mit Computertomographie (Spiral-CT, CT-Angiographie, CT-Perfusion) und Kernspintomographie (MRT inkl. Diffusion und Perfusion)
- Systemische intravenöse Lyse-Therapie und 24/7-Verfügbarkeit einer interventionellen Schlaganfall-Akuttherapie (neuroradiologische Katheter-Thrombektomie)
- Über eine enge Kooperation mit der interventionellen Neuroradiologie (Leitung: Fr. Priv.-Doz. Dr. Kurre) können neben der Thrombektomie beim akuten Schlaganfall auch elektive neuroradiologische Interventionen durchgeführt werden.
- Komplette intra-und extracranielle Doppler- und Farbduplexsonographie inkl. Ultraschall-Kontrastmittel, Foramen ovale-Test, Emboliedetektion und Bestimmung der cerebrovaskulären Reservekapazität
- Die Neurologie ist Teil des interdisziplinären Gefäßzentrums des Klinikums (inkl. wöchentlichem Angioforum).
- Komplette kardiologische Diagnostik
- Gefäßchirurgie und neurochirurgische Akutoperationen im Haus
- Engagiertes und speziell geschultes Pflegepersonal (Stroke-Fachpflegekräfte)
- Frührehabilitation durch Krankengymnastik und Ergotherapie
- Schluckdiagnostik und –therapie durch die Ergotherapie
- Logopädie
- Exzellente Anbindung an die Rehakliniken
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Klinische Neurophysiologie
- Digitales EEG
- Mobiles Langzeit-EEG (in der Regel 24 Stunden; digital bis zu 8 Kanälen)
- Evozierte Potentiale: Multikanalableitungen aller Modalitäten (SEP, VEP, AEP, auch Dermatom-SEP und Pudendus-SEP)
- Neurographie; EMG incl. quantitativer Potentialanalyse (kontinuierlich speicherbar)
- Magnetstimulation
- Hochvoltstimulation (zur Diagnostik von proximalen Leitungsblöcken).
- Nerven- und Muskelsonographie
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Epilepsiediagnostik und -therapie
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umfassende diagnostische Einordnung bei Epilepsie und anderen anfallsartigen Erkrankungen (z.B. Synkopen, nicht-epileptische Anfälle)
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volldigitales EEG (inkl. Schlafentzugs- und Kurzschlaf-EEG) und mobiles 24h-Langzeit-EEG (mehr Informationen)
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differenzierte medikamentöse Therapie-Beratung und –Einstellung
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Zusammenarbeit mit der Epilepsie Beratung Niederbayern (Frau U. Jungwirth) und der Gesprächsgruppe für erwachsene Menschen mit Epilepsie
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Trainingsprogramm MOSES
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NEU: Seit 2023 besteht die Möglichkeit, uns Patientinnen und Patienten mit schwer behandelbarer Epilepsie zu einer sog. Epilepsie-Komplexbehandlung (mehr Informationen) elektiv zuzuweisen
CA Prof. Freilinger verfügt über die Ausbildungsberechtigung für EEG der DGKN (inkl. Prüfungtätigkeit).
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Immuntherapie der Multiplen Sklerose
- Umfassende diagnostische Einordnung mittels Bildgebung (MRT der gesamten Neuroachse), Elektrophysiologie (evozierte Potentiale) und Liquor-Untersuchung
- Umfassende und differenzierte Beratung über Therapie-Alternativen inkl. Schulung von PatientInnen durch Fachpersonal
- Schwerpunkt: Neue Möglichkeiten der Immuntherapie
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Diagnostik und Therapie der Parkinson-Erkrankung und anderer Bewegungsstörungen
- Differentialdiagnostische Einordnung (inkl. Nuklearmedizinischer Untersuchungsverfahren)
- Differenzierte medikamentöse Therapie-Einstellung inkl. Apomorphin-Therapie mittels Pen und Pumpe
- Intensive spezialisierte Krankengymnastik
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Diagnostik und Therapie neuroimmunologischer Erkrankungen
- umfassende elektrophysiologische Diagnostik entzündlicher Erkrankungen des peripheren Nervensystems (u.a. Guillain-Barré-Syndrom, chronisch inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie, multifokale motorische Neuropathie etc.)
- Nervensonographie (periphere Nerven und Nervenwurzeln) im Rahmen der Differentialdiagnostik und zur Verlaufskontrolle
- Gesamtes therapeutisches Spektrum inkl. Therapie mit intravenösen Immunglobulinen (IVIG), Plasmapherese, Immunabsorption
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Diagnostische Einordnung dementieller Erkrankungen
- Neuropsychologische Untersuchung (z.B. Mini-Mental-Status-Test, DemTect, MoCA-Test)
- Umfassende diagnostische Aufarbeitung mittels u.a. Laborchemie, Liquor (inkl. Bestimmung der Neurodegenerationsmarker), Bildgebung und Therapieberatung
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Diagnostik und Therapie (primärer) Kopfschmerz-Syndrome
Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden im neurologischen Fachbereich. Man unterscheidet nach der Kopfschmerzklassifikation der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft zwei große Gruppen: die sog. primären Kopfschmerzen sind eigenständige Krankheitsbilder, bei denen wiederkehrende Attacken von Kopfschmerzen im Mittelpunkt des Beschwerdebildes stehen (hierzu zählen beispielsweise die Migräne oder Spannungskopfschmerzen). Demgegenüber sind sekundäre oder auch symptomatische Kopfschmerzen die Folge einer anderen zu Grunde liegenden Erkrankung, wobei die konkreten Ursachen mannigfaltig sind und von harmlos bis potentiell lebensbedrohlich reichen können.
Unser neurologisches Team in der ZNA steht 24/7 für eine kompetente diagnostische Einschätzung und zielgerichtete Therapie bei schweren akuten Kopfschmerzen zur Verfügung. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Tätigkeit in der ZNA besteht darin, umfassende Diagnostik mit Blick auf potentiell gefährliche sekundäre Kopfschmerzursachen durchzuführen (z.B. Schnittbildgebung des Gehirns, Nervenwasseruntersuchung, etc.). Bei Bedarf kann, je nach Ursache, eine stationäre Aufnahme erforderlich sein.
Unsere Abteilung arbeitet eng mit der DMKG zusammen. Wir richten jeweils im Sommer das Passauer Kopfschmerzsymposium aus und beteiligen uns am Kopfschmerzregister der DMKG.
Für nicht notfallmäßige ambulante Patienten mit (primären) Kopfschmerzen (Migräne, Spannungskopfschmerzen, Clusterkopfschmerz etc.) steht die Privatsprechstunde von Prof. Freilinger zur Verfügung.
Prof. Freilinger ist kooptiertes Präsidiums-Mitglied der DMKG.
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Kooperation mit der Neurochirurgie
- Neurochirurgische Akut-Operationen (mit Ausnahme des Aneurysma-Clippings) können lokal im Klinikum erfolgen.
- Darüber hinaus besteht eine ausgezeichnete Zusammenarbeit (inkl. DICOM-Bildtransfer) mit der Neurochirurgischen Klinik im Klinikum Deggendorf (Prof. Dr. S. Rath), inkl. Neuro-Onkologischem Zentrum und Neurochirurgischem MVZ
- Verlegung der Patienten mit Hubschrauber bzw. eigener ärztlichen Bereitschaft