Prämedikationsambulanz im Klinikum Passau
Wenn bei Ihnen ein operativer Eingriff mit Teil- oder Vollnarkose geplant ist, erfolgen Voruntersuchung und Aufklärung zur Narkose in der Ambulanz der Klinik für Anästhesie.
Sie finden uns auf Ebene 5. Folgen Sie vom Haupteingang aus der Beschilderung Richtung Aufzug A7 über die Magistrale (Ebene 3). Nehmen Sie den Aufzug A7 oder den Treppenaufgang zur Ebene 5. Dort folgen Sie der Beschilderung zur Anästhesie.
Bitte nutzen Sie unsere Informationsvideos und Merkblätter zu Narkoseverfahren, geburtshilflicher Anästhesie und Verhaltensweisen bei ambulanten Operationen!
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Prämedikation
Ursprünglich bedeutet „Prämedikation“ die Medikamentengabe vor einem operativen Eingriff, z.B. in Form eines Beruhigungsmittels.
Heutzutage verstehen wir darunter im Wesentlichen ein ausführliches Arzt-Patienten Gespräch vor einem operativen Eingriff. Es beinhaltet die Besprechung möglicher Narkoseverfahren, sowie den Ablauf notwendiger Maßnahmen vor-, während- und nach dem Eingriff. Am Ende des Gesprächs steht die Aufklärung über die Risiken der Verfahren und die Einholung der Einwilligung durch Unterschrift.
Mehrere ärztliche Mitarbeiter und ein Oberarzt stehen für umfassende Aufklärung und eventuelle Rückfragen bereit. Unsere Prämedikationsambulanz auf Ebene 5 ist Montags bis Donnerstags in der Zeit zwischen 7:45 Uhr und 15:30 Uhr (Patienten bis 15:00 Uhr) sowie Freitags zwischen 7:45 Uhr und 14:30 Uhr (Patienten bis 14:00 Uhr) besetzt.
Falls erforderlich, werden zur Bestimmung von individuellen Risiken für ein Anästhesieverfahren zur Durchführung einer Operation/Intervention notwendige weitere Untersuchungen veranlasst. -
Die Schwerpunkte des Aufklärungsgesprächs
- Bestimmung Ihres Gesundheitszustands und des damit verbundenen individuellen Risikos des Eingriffs
- Anordnung und Besprechung ggf. noch notwendiger Abklärungen und Untersuchungen
- die Auswahl des bzw. der optimalen Narkoseverfahren und deren Durchführung
- die Einholung Ihres schriftlichen Einverständnisses zu den besprochenen Maßnahmen, deren Kopie Sie auf Wunsch erhalten
- Gemeinsam mit Ihnen bespricht der Anästhesist/die Anästhesistin das für den Eingriff optimale Narkoseverfahren und erläutert die Möglichkeiten zur postoperativen Schmerztherapie.
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Operation und Narkose ohne Angst, Schmerz und Risiko – geht das?
Praktisch jeder Patient ist vor einer Operation aufgeregt, vielleicht sogar ängstlich. Dies ist eine ganz normale Reaktion. Schmerztherapie und gesundheitlichen Risiken wollen wir mit Ihnen ausführlich besprechen und können Ihnen im Gespräch sicherlich viele Sorgen abnehmen. Die Verordnung von Schlaf- oder Beruhigungsmitteln vor der dem Eingriff werden heutzutage nicht mehr routinemäßig verordnet, sind im Bedarfsfall z.B. bei Kindern- oder Angstpatienten natürlich möglich.
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Was ist zur Prämedikation mitbringen?
Sofern vorhanden und aktuell
- Medikamentenplan
- Narkosevoruntersuchung vom Hausarzt
- Befunde über eventuell bekannte Vorerkrankungen
- Für den geplanten Eingriff erstellte Befunde (z. B. Labor, EKG, Röntgen-Thorax, HNO-Befund, Herzultraschall, etc.)
- Anästhesieausweis
- Allergiepass
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Was ist am OP-Tag zu beachten?
Nüchternheit:
- 6 Stunden vor der Anästhesie nichts mehr essen! Der Magen muss vor einer Anästhesie leer sein. Das gilt auch für Getränke wie Saft mit Fruchtfleisch und Kaffee mit Milch.
Bis 2 Stunden vor der OP können Sie Wasser, Tee (mit Zucker) und Kaffee OHNE Milch trinken - 2 Stunden vor der Anästhesie nichts mehr trinken! (Ausnahme: Narkosevorbereitungstablette(n) mit einem Schluck Wasser). Dies wird im Narkosevorgespräch ausführlich mit Ihnen besprochen.
Körperschmuck und Makeup:
Bitte schminken Sie sich ab (Make-up, Nagellack etc.) und lassen Sie jeglichen Körperschmuck (z.B. Ohrringe, Fingerringe, Halsketten) und auch Wertsachen auf der Station oder zu Hause.Hilfsmittel
- Kontaktlinsen dürfen nicht mit in den OP bzw. Untersuchungsraum genommen werden, Brillen nur bei starker Fehlsichtigkeit.
- Lassen Sie ggf. auch Zahnteile (Zahnprothesen), künstliche Haarteile (Perücken) sowie andere Prothesen auf der Station zurück. Ausnahmen sind nur nach Rücksprache mit dem Anästhesisten bzw. der Anästhesistin möglich.
- Hörgeräte können während der OP anbehalten werden.
Medikamente:
Welche Medikamente Sie am Vorabend der Operation bzw. morgens vor der Operation noch einnehmen können besprechen wir mit Ihnen. - 6 Stunden vor der Anästhesie nichts mehr essen! Der Magen muss vor einer Anästhesie leer sein. Das gilt auch für Getränke wie Saft mit Fruchtfleisch und Kaffee mit Milch.
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Ambulante Operationen:
- Nach Operation / Narkose ist die Fahrtauglichkeit nicht gegeben. Bitte unbedingt eine Mitfahrgelegenheit organisieren oder mit dem Taxi fahren
- Postoperativ Betreuungsperson organisieren, möglichst nicht alleine bleiben, Hilfe in Rufnähe
- Aufklärung über Schmerztherapie für Zuhause einholen
- 24h nach Operation/Narkose keine Verträge unterschreiben, da keine Geschäftsfähigkeit gegeben
- Sollten Sie nach dem Verlassen des Klinikums starke Nebenwirkungen verspüren, die mit der Narkose im Zusammenhang stehen könnten (z.B. Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufprobleme) können Sie in dringenden Fällen den Dienstarzt Anästhesie erreichen: (0851-5300- 81156, Dienstarzt Anästhesie)
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Aufklärung zur geburtshilflichen PDA (Periduralanalgesie)
- Zur Unterstützung der natürlichen Geburt, aber auch bei Entbindung durch Kaiserschnitt ist die geburtshilfliche Anästhesie und Schmerztherapie durch Periduralanalgesie kaum noch wegzudenken.
- Die unverbindliche elektive Aufklärung zur PDA kann nun in der Prämedikationsambulanz im Arzt- Patientengespräch angeboten werden.
- Patientinnen, die sich prinzipiell für eine PDA interessieren, aber noch keine Aufklärung wahrnehmen wollen kann entsprechendes Info- und Aufklärungsmaterial zur Verfügung gestellt werden (s. Website)
- Fragen Sie bei Ihrem Termin in der Schwangerenambulanz nach den Möglichkeiten geburtshilflicher Schmerztherapie!
Häufige Fragen zu Narkosen
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Welches Narkoseverfahren ist das richtige?
Im Narkosevorgespräch wird Ihnen ein Anästhesist die Vor- und Nachteile von Voll- und Teilnarkose erläutern und gemeinsam mit Ihnen das jeweilige für Sie individuell geeignetste Anästhesieverfahren erörtern. Dies ist abhängig von der Art des operativen Eingriffs, aber auch vom individuellen Zustand des Patienten. Es werden eingehend Vor- und Nachteile sowie Risiken und Komplikationen besprochen und am Ende des Gesprächs eine gemeinsame Entscheidung getroffen.
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Wie lange darf man vor der Operation nichts essen und trinken?
Durch die Allgemein – oder Vollnarkose und Dämmerschlaf (Sedierung) werden neben dem Bewusstsein und der Schmerzempfindung auch die Schutzreflexe (z.B. Schluck- und Hustenreflex) ausgeschaltet. Bei vollem Magen besteht daher die Gefahr, dass Mageninhalt in den Rachen gelangt. Wird dieser in die Luftwege eingeatmet kann es zu einer schweren Atemwegsreaktion und Lungenentzündung kommen (sog. Aspiration). Diese Gefahr ist umso größer, je größer der Mageninhalt ist, d.h. je kürzer die letzte Mahlzeit zurückliegt. Vor jeder Anästhesie sollten Sie daher im Interesse Ihrer eigenen Sicherheit mindestens 6 Stunden keine feste Nahrung zu sich nehmen und mindestens 2 Stunden nichts mehr trinken. Nach dieser Zeit ist der Magen üblicherweise wieder leer.
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Um wieviel Uhr findet die Operation am OP Tag statt?
Dies kann beim Narkosegespräch nicht beantwortet werden, da jederzeit Notfälle vor geplante Operationen geschoben werden müssen. Trotzdem wird versucht, die Zeit der Nüchternheit des Patienten so gering wie möglich zu halten. Kinder werden im OP-Programm möglichst frühzeitig angesetzt.
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Nach der Prämedikation: Wo muss ich jetzt hin?
Nach Abschluss des Narkosevorgesprächs wird ihnen vom jeweiligen Anästhesisten/der jeweiligen Anästhesistin mitgeteilt, wohin Ihre Unterlagen gebracht werden müssen (Vorzimmer Anästhesie, chirurgische Ambulanz, Stat. 06, etc.). Falls noch weitere Untersuchungen am Klinikum Passau ausstehen, begeben Sie sich zurück auf Ihre Station und melden sich im Stationsstützpunkt zurück, die Untersuchungen werden von dort aus koordiniert.
Findet ihr Eingriff ambulant statt, so geben Sie ihre Unterlagen wie o.g. ab und organisieren Sie eventuell ausstehende Voruntersuchungen über Ihren Hausarzt. Dies wird während des Narkosevorgesprächs mit Ihnen besprochen. -
Wache ich während der Operation wirklich nicht auf?
Nachdem Sie eingeschlafen sind, überprüft Ihr Anästhesist neben den lebenswichtigen Organfunktionen kontinuierlich auch die Narkosetiefe. Mit Hilfe der heute verfügbaren Medikamente kann er sie sehr genau und v.a. rasch regulieren. Eine ungewollte Wachheit (Awareness) während einer Vollnarkose ist zwar denkbar, heutzutage aber sehr selten.
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Wann kann man nach Narkose wieder Essen und Trinken?
Frühzeitige Zufuhr von Flüssigkeit und fester Nahrung nach einer Anästhesie verursacht oft Übelkeit und Erbrechen. Im eigenen Interesse sollten Sie daher mit dem Trinken mindestens drei Stunden, mit der Aufnahme fester Nahrung mindestens sechs Stunden warten. Nach Operationen an den Bauchorganen, insbesondere am Darm, können sich diese Zeitintervalle zum Teil um einiges verlängern.
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Wann bin ich wieder richtig wach?
Moderne Medikamente lassen eine sehr gute Steuerung der Anästhesiedauer zu. Schon wenige Minuten nach Ende der Operation sind Sie daher wieder im Stande selbst ausreichend zu atmen, Ihre Schutzreflexe sind zurückgekehrt und wir können uns wieder mit Ihnen unterhalten. Bis Sie Ihre Umgebung wieder wach und aufmerksam wahrnehmen, vergehen jedoch meist mindestens eine, nicht selten auch mehrere Stunden. Diese Zeitspanne hängt auch von der Art und Dosis der Schmerzmedikamente ab, die Sie nach der Operation benötigen. Nehmen Sie sich die Zeit sich in Ruhe zu erholen.
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Wie stark werden die Schmerzen nachher sein?
Schmerzen nach einer Operation sind leider nicht vollständig zu vermeiden, jedoch können sie heutzutage auf ein erträgliches Maß begrenzt werden. Der Bedarf an Schmerzmitteln hängt wesentlich von der Art der durchgeführten Operation ab. Um Ihnen die Zeit nach der Operation so angenehm wie möglich zu machen, wird bereits während des Eingriffs die Dosierung der Schmerzmittel auf den zu erwarteten Bedarf abgestimmt. Nach Ende der Operation kann die Behandlung jederzeit nach Ihrem individuellen Bedarf angepasst werden.
Bei größeren Eingriffen kann zusätzlich zur Allgemeinanästhesie eine Regionalanästhesie sinnvoll sein, was üblicherweise die effektivste Schmerzbehandlung ermöglicht. Ihr Anästhesist wird Sie hierüber gerne im Prämedikationsgespräch genauer informieren. -
Kann es passieren, dass man nicht mehr aufwacht?
Die Anästhesie ist heutzutage so sicher wie nie zuvor. Dies ist erfreulich und v.a. durch die Entwicklung neuer Medikamente und besserer Überwachungsmöglichkeiten ermöglicht. Dennoch können auch heute in sehr seltenen Fällen lebensbedrohliche Komplikationen auftreten. Das Risiko hierfür wird vor allem durch vorbestehende Begleiterkrankungen des Patienten und von der Art der durchgeführten Operation bestimmt, weniger von der Anästhesie selbst. Für körperlich gut belastbare Patienten, die sich einem begrenzten Eingriff unterziehen müssen, ist es äußerst gering. Für alle weiteren Fälle stehen uns erweiterte Überwachungsmaßnahmen zur Verfügung.
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Gibt es häufig Übelkeit nach Narkosen?
Übelkeit und Erbrechen zählten früher zu nahezu unvermeidlichen Folgen jeder Anästhesie. Moderne Medikamente verursachen die unangenehmen Nebenwirkungen wesentlich seltener, einige werden sogar zu ihrer Behandlung verwendet. Dennoch können wir leider auch heute noch keine Garantie für eine Aufwachphase ohne Übelkeit geben. Häufigkeit und Ausprägung hängen von der persönlichen Veranlagung und der Art der durchgeführten Operation ab. Bei bekannter Veranlagung und erhöhtem Risiko können jedoch besondere vorbeugende Maßnahmen getroffen werden. Bitte sprechen Sie dies beim Narkosevorgespräch mit ihrem Anästhesisten an.