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„Weißer Engel“ für Roman und Birgit Seidler

Gesundheitsministerin Judith Gerlach ehrt Ehepaar für Selbsthilfegruppe "Leere Wiege"

Das Foto zeigt Roman und Birgit Seidler mit Ministerin Judith Gerlach (Mitte) bei der Auszeichnung mit dem „Weißen Engel“ in Landshut. (Foto: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention)

Mit einem „Weißen Engel“ hat Bayerns Gesundheits-, Pflege- und Präventionsministerin Judith Gerlach in Landshut kürzlich Bürgerinnen und Bürger gewürdigt, die sich in herausragender Weise ehrenamtlich in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Prävention engagieren. Unter den Ausgezeichneten waren auch Roman Seidler, Mitarbeiter im Technischen Gebäudemanagement des Klinikums, und seine Frau Birgit. Aus tiefer persönlicher Betroffenheit heraus leiten die beiden die Selbsthilfegruppe „Leere Wiege“. Diese ist ein Ort des Trostes, der Unterstützung und des Austauschs für Eltern, die ein Kinder verloren haben - sei es während, kurz nach der Geburt oder noch im Mutterleib.

Roman und Birgit Seidler sind glückliche Eltern vierer Kinder im Teenager-und Erwachsenenalter. Tief im Herzen tragen sie jedoch auch ihr fünftes Kind: ihren Sohn, der im Sommer 2003 tot zur Welt kam. Dieser Schicksalsschlag, der die Seidlers völlig unvorbereitet traf, zog ihnen seinerzeit den Boden unter den Füßen weg. Doch mit ihrem Schmerz waren sie zunächst auf sich alleine gestellt. Erst als sie zur Selbsthilfegruppe „Leere Wiege“ kamen, ging es langsam wieder aufwärts. Mittlerweile leitet das Ehepaar die Gruppe, deren Einzugsgebiet weit über die Grenzen Passaus hinaus reicht, mit viel Herzblut selbst. Es wurde zu ihrer Lebensaufgabe. Alle sechs bis acht Wochen treffen sie sich mit Elternpaaren am Klinikum Passau in einem geschützten Raum. Hier können die Betroffenen immer wieder über ihren Schmerz reden, auch wenn der Tod der Kinder schon lange zurückliegt. „Dieses Bedürfnis ist sehr groß“, wissen Roman und Birgit Seidler. Ihr Ehrenamt führt das Ehepaar auch regelmäßig auf den Innstadtfriedhof, wo das Klinikum ein Gemeinschaftsgrab für tot geborene Kinder unterhält. Hier unterstützt es die Klinikseelsorgerin Barbara Stadlberger bei den liebevoll gestalteten Gedenkfeiern.

„Ihr Engagement beeindruckt mich sehr. Ich danke Ihnen von Herzen, dass sie trauernden Menschen die Möglichkeit geben, über Ihre Trauer zu sprechen und ihnen Wege zeigen, mit diesem Verlust zu leben“, sagte Judith Gerlach bei der Verleihung des „Weißen Engels“.