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Spitzendiagnostik für Krebs-Patienten

Klinikum investiert rund 1 Million Euro in neues PET-CT

Dr. Wolfgang Römer und Mitarbeiterin Tanja Schmid bei einer Untersuchung am neuen PET-CT. (Foto: Beck/Klinikum Passau).

Rund eine Million Euro hat das Klinikum Passau in neue Spitzentechnologie investiert: Die Nuklearmedizin im MVZ des Hauses wurde mit einem hochmodernen PET-CT ausgestattet. Dieses spielt vor allem bei der Früherkennung und Therapie von Krebserkrankungen eine wichtige Rolle und ist für eine schnelle und sichere Befundung mittlerweile unverzichtbar.

Untersuchungen mit PET-CT werden am Klinikum Passau schon seit 2007 durchgeführt, damals wurde das erste Gerät installiert. Damit haben Privatdozent Dr. Wolfgang Römer, der Leiter der Nuklearmedizin am Klinikum Passau, und sein Team rund 5700 Patienten untersucht. Nach dem Austausch der komplexen Anlage läuft nun ein moderneres und leistungsstärkeres Modell (Siemens Biograph Horizon).

„Im Prinzip untersucht das PET-CT den Zuckerstoffwechsel von Tumoren“, erklärt Dr. Wolfgang Römer die Funktionsweise. Deshalb wird den Patienten vor der Untersuchung schwach radioaktiver Zucker gespritzt. Da Krebszellen einen erhöhten Zuckerstoffwechsel haben, reichern sich diese mit dem Zucker an und geben Strahlung ab. Darum leuchten Tumore auf einem PET-Bild als rote Punkte und können sehr genau von gesundem Gewebe abgegrenzt werden. Wie der Name schon andeutet, vereint das PET-CT zwei Untersu­chungs­methoden in einem Gerät. PET steht für „Positronen-­Emissions­-Tomografie“ und ist das derzeit modernste nuklearmedizinische Untersuchungsverfahren - CT steht für Computer-Tomographie. Die Bilder aus beiden Untersuchungen werden anschließend überlagert und geben so genaue Informationen zu Tumoren und deren Ausbreitung im Körper. Auf diese Weise können auch kleinste Metastasen aufgespürt werden, was mit anderen Verfahren so nicht möglich ist.

Ge­ra­de in der recht­zei­ti­gen Er­ken­nung schwe­rer Krank­hei­ten ist das PET-CT ein wichtiges Früh­warn­sys­tem. Neben der Diagnose geben die Aufnahmen eines PET-CT aber auch Aufschluss darüber, wie eine Krebsbehandlung (zum Beispiel eine Strahlen- oder Chemotherapie) anschlägt. Auch in Zeiten knapper Kassen war die Anschaffung des neuen PET-CTs für Werkleiter Stefan Nowack deshalb eine Notwendigkeit. „Damit bauen wir unsere Expertise auf dem Gebiet der Nuklearmedizin aus und sichern den Patienten auch für die Zukunft eine hochpräzise Diagnostik“, so der Werkleiter. Die Patientinnen und Patienten kommen weit über die Grenzen von Stadt und Landkreis Passau hinaus aus der ganzen Region, denn die nächsten PET-CTs stehen in Regensburg und Landshut. Laut Dr. Römer bestehen enge Kooperationen mit den Kliniken Deggendorf, Landau und Straubing sowie den umliegenden pulmologischen und onkologischen MVZs.

Mit dem PET-CT werden vor allem Patienten mit Lungenkrebs, Kopf-Hals-Tumoren und Lymphdrüsenkrebs untersucht. Neben der Bedeutung bei der Krebs-Bekämpfung kann diese Technik prinzipiell aber auch bei der Früherkennung von neurologischen Erkrankungen wie Demenz oder zur Abklärung kardiologischer Fragen eingesetzt werden.