Bitte warten...
Aktuelles & Presse

Mehr Raum für Schmerzpatienten

Experten des Klinikums laden am 21. Juni zum „Tag der offenen Tür“ in die Hellge-Klinik - Räumlichkeiten neu gestaltet und erweitert

Ärztlicher Leiter Hans Conrads

Die Schmerz-Ambulanz am MVZ des Klinikums Passau und die Tagesklinik in der Hellge-Klinik sind ein Rettungsanker für Schmerzpatienten aus der ganzen Region. Nach Corona bedingter Pause gibt es am Mittwoch, 21. Juni von 14 bis 18 Uhr wieder einen „Tag der offenen Tür“ an der Hochstraße 6. Hier können sich Besucher aus erster Hand über Behandlungsmöglichkeiten informieren und sich mit Betroffenen austauschen. Ärztlicher Leiter Hans Conrads und sein Team zeigen dabei auch die neu gestalteten Räumlichkeiten. Die Tagesklinik hat eine umfassende Generalsanierung hinter sich und zeigt sich nun in frischem Ambiente mit stimmungsvollen Natur-Aufnahmen an den Wänden.

Neben der frischen Optik gewann der gesamte Bereich auch an Platz, denn hinzu kamen die ehemaligen Räume der gynäkologischen Facharztpraxis am MVZ des Klinikums, das seit Längerem im Bildungszentrum Maierhof untergebracht ist. Mit der Erweiterung stiegen die Behandlungsmöglichkeiten und Kapazitäten allen voran in der Tagesklinik. So können nun acht statt bislang sechs Patienten parallel an einer „multimodalen Schmerztherapie“ teilnehmen, die seit 2017 teilstationär angeboten wird. Neben den körperlichen Beschwerden geht dieses Konzept auch verstärkt auf die Psyche und das soziale Umfeld der Betroffenen ein. „Von diesem ganzheitlichen Ansatz profitieren die Patienten am meisten“, sagt Hans Conrads, Facharzt für Anästhesie und ausgebildeter Schmerztherapeut. Unterstützt wird er von Dr. Andras Steger, Psychologen, Physiotherapeuten und Pflegeexperten, die speziell für Schmerzpatienten geschult sind. Die Aufnahme eines Patienten in die Tagesklinik entscheidet das ganze Team. Sind sich alle Fachrichtungen einig, kann der Patient vier Wochen lang (Montag bis Freitag) an einer Therapie teilnehmen, die aus verschiedenen Bausteinen besteht: Jeder bekommt einen individuellen Stundenplan mit Einzel- und Gruppentherapien. Neben der medikamentösen Behandlung lernen die Patienten auch alternative Strategien der Schmerzbewältigung wie Entspannungstechniken.

Dass gerade Schmerzpatienten lückenhaft versorgt werden, ist nach wie vor ein großes Problem. „Es herrscht ein großes Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage“, sagt Andras Steger. Hans Conrads pflichtet bei und benennt ein bundesweites Problem: „Leider gibt es viel zu wenige Therapeuten.“ Auch die Termine in der Ambulanz am MVZ des Klinikums sind viele Monate im Voraus ausgebucht.

In Deutschland leiden Millionen von Menschen an chronischen Schmerzen. Von Chronifizierung spricht man dann, wenn der Schmerz länger als sechs Monate anhält. Im Gegensatz zu akuten Schmerzen haben chronische Schmerzen ihre zentrale Funktion als Warnsignal im Körper verloren und sich zu einer eigenständigen Erkrankung entwickelt. Diese kann das gesamte Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen, denn neben körperlichen Einschränkungen hat der Schmerz oft Auswirkungen auf die private und berufliche Situation und das seelische Befinden. „Oft haben Betroffene einen langen Leidensweg hinter sich, bis sie die richtige Hilfe bekommen“, bedauert Conrads. 

Mehr Infos zum Tag der offenen Tür gibt es unter Telefon 0851 5300 7403. Die Veranstaltung ist kostenlos.

(ez)