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Ehrliche Mutmacher für Krebs-Patienten

Patientenbesuchsdienst am Klinikum ist seit 15 Jahren im Einsatz

Das Foto zeigt Johann Hain (vorne v.l.), Rosemarie Niewert, Christine Reischl und Horst Wallner vom Patienten-Besuchsdienst mit (hintere Reihe v.l.) Pflegedirektor Peter Auer, Martina Lex (stv. Stationsleiterin 12/32), Sonja Feyrer-Schmid (Krebsberatungsstelle der Bayerischen Krebsgesellschaft am Klinikum Passau), Prof. Dr. Thomas Südhoff (Chefarzt der Onkologie am Klinikum) sowie Elke Brandtner (Stationsleiterin 12/32). (Foto: Zanner/Klinikum Passau)

Die Diagnose Krebs stürzt Betroffene oft in Angst und Verzweiflung. Doch dank medizinischer Fortschritte ist die Krankheit heute kein zwingendes Todesurteil mehr: Viele Menschen können geheilt werden. Horst Wallner, Johann Hain, Rosemarie Niewert und Christine Reischl hatten dieses Glück. Mit dieser Erfahrung machen sie am Klinikum Passau jede Woche Patienten Mut, die gerade eine Krebsbehandlung durchmachen. Diesen Besuchsdienst gibt es nun seit 15 Jahren. Patienten, Ärzte und Pflegekräfte möchten ihn nicht mehr missen.

Horst Wallner hat am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, an Leukämie zu erkranken. 1991 bekam er die Diagnose, Dank Knochenmarkspende besiegte er den Blutkrebs. Als Vorsitzender der Leukämie-Selbsthilfegruppe Passau begleitet er deshalb seit vielen Jahren Betroffene durch die schwere Zeit der Erkrankung. Und auch beim Besuchsdienst am Klinikum ist er seit Anfang an dabei. Der Dienst richtet sich in erster Linie an Leukämie-Patienten. „Wir wollen Optimismus verbreiten, aber keine falschen Hoffnungen wecken. Die einen schaffen es, manche aber auch nicht“, sagt Johann Hain, der ebenfalls Knochenmark transplantiert ist, über die Arbeit der Ehrenamtlichen. Auch er kennt das Hoffen und Bangen von der Diagnose bis zur Genesung: „Wenn jemand zehn Chemotherapien hinter sich hat, weiß ich, was das heißt.“

Horst Wallner, Johann Hain, Rosemarie Niewert und Christine Reischl wechseln sich wöchentlich ab, jeden Donnerstag ist einer von ihnen Gast auf der Onkologie. Viele Krebspatienten nehmen das Gesprächsangebot dankend an, denn mit ihrer Vorgeschichte können sich die Ehrenamtlichen besonders gut in die Lage der Betroffenen versetzen. Gerade für Alleinstehende sind Horst Wallner, Johann Hain, Rosemarie Niewert und Christine Reischl oft die einzigen Ansprechpartner in dieser schweren Zeit. „Neben der Krankheit geht es in den Gesprächen deshalb auch um viel Privates“, sagt Johann Hain.

Zweimal im Jahr tauscht sich der Besuchsdienst mit den zuständigen Ärzten und Pflegekräften der Onkologie und den Mitarbeiterinnen der Psychosozialen Krebsberatungsstelle der Bayerischen Krebsgesellschaft aus. Prof. Thomas Südhoff, Chefarzt der Onkologie, schätzt das Engagement des Besuchsdienstes hoch ein, wie er auch beim jüngsten Treffen wieder betonte. Denn neben der medizinischen Behandlung der Krebs-Patienten spiele auch die psychoonkologische Betreuung eine große Rolle. „Die Arbeit findet im Verborgenen statt, doch sie ist von enorm großen Wert“, sagte auch Pflegedirektor Peter Auer. Zum 15-jährigen Bestehen gab es deshalb Geschenke für Horst Wallner, Johann Hain, Rosemarie Niewert und Christine Reischl, die weitere Mitstreiter in ihrem Team gut brauchen könnten. Wer beim Besuchsdienst mitmachen möchte, kann sich bei der Psychosozialen Krebsberatungsstelle am Klinikum Passau unter Telefon 0851/ 5300-2268 melden.

Elke Zanner