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Darmkrebs: Vorbeugung und Früherkennung sind das A und O

Der März steht im Zeichen der Darmkrebsvorsorge – Vorsorgeuntersuchung konsequent wahrnehmen

Dr. Oliver Heupel ist Koordinator der chirurgischen Krebszentren am Klinikum.  Foto: Klinikum

Zum 24. Mal steht der März in ganz Deutschland im Zeichen der Darmkrebsvorsorge. Mit ihrem Darm beschäftigen sich die meisten Menschen ungern. Und mit Krebs? Schon gar nicht. Das sollte man aber. Allein in Deutschland erkranken jährlich mehr als 60.000 Menschen am kolorektalen Karzinom, wie Darmkrebs in der Fachsprache genannt wird. Doch das müsste nicht sein: Denn im Kampf gegen Darmkrebs gibt es eine echte Chance. Die wichtigsten Waffen sind Vorsorge und Früherkennung.

„Im Gegensatz zu anderen Krebsarten entwickelt sich der Darmkrebs maßgeblich aus gutartigen Vorstufen, sogenannten Polypen“, erklärt Dr. Oliver Heupel, Oberarzt für Viszeralchirurgie und Koordinator der chirurgischen Krebszentren am Klinikum Passau. Allein durch die konsequent wahrgenommenen Vorsorgeuntersuchungen könne das Risiko, an Darmkrebs zu versterben, um 90 Prozent reduziert werden, legt Dr. Heupel dar.  Eine besonders tückische Krebsart ist Darmkrebs deswegen, weil oft lange keine Beschwerden auftreten und diese sich häufig erst dann bemerkbar machen, wenn die Erkrankung schon weit fortgeschritten ist.  „Umso wichtiger ist die Früherkennung“, betont Dr. Heupel. Vorsorgeuntersuchungen werden von der gesetzlichen Krankenversicherung für Männer ab 50 Jahren und – ab 1. April – für Frauen ebenfalls ab 50 Jahren angeboten; bislang konnten Frauen diese erst ab 55 Jahren in Anspruch nehmen.

„Das Besondere bei der Darmkrebsvorsorge ist, dass sie eben nicht nur der Früherkennung dient. Wenn der Endoskopiker bei der Koloskopie, also der Darmspiegelung, beispielsweise einen noch gutartigen Polypen findet, so kann dieser meistens auch sofort entfernt werden“, erklärt der Viszeralchirurg. Experten gehen davon aus, dass sich aus einem Darmpolyp innerhalb von zehn bis 15 Jahren Darmkrebs entwickeln kann. Also Zeit genug, um die Polypen bei einer Untersuchung früh genug zu erkennen und abzutragen. Wird nichts gefunden, steht die nächste Darmspiegelung erst wieder in zehn Jahren an. Dass viele Menschen eine Darmspiegelung aus Scham und Angst scheuen, weiß Dr. Oliver Heupel. Dazu bestehe jedoch kein Grund. Die Untersuchung sei schmerzfrei, da die Patienten dabei schlafen und nichts spüren. Bereits am Vorabend vor der Koloskopie muss zudem eine Salzlösung getrunken werden, die den Darm durchspült – „allerdings deutlich weniger als früher“, so Dr. Heupel. So herausragend die Möglichkeit der Früherkennung bei Darmkrebs ist – einen Haken gibt es: Da die Kapazitäten für Untersuchungen begrenzt sind, empfiehlt der Experte, sich möglichst frühzeitig um einen Termin zu bemühen. Neben der Früherkennung könne jeder selbst das Risiko an Darmkrebs zu erkranken senken, so der Oberarzt – mit Bewegung, gesunder Ernährung und Gewichtsreduktion. Auch wenn sich der Darmkrebs bereits entwickelt haben sollte, sind die Behandlungsmöglichkeiten gut. In vielen Fällen kann der Darmkrebs noch geheilt werden. Optimale Voraussetzungen dafür bietet ein spezialisiertes Team von Experten, die sämtliche Therapieoptionen anwenden können. „Dies ist in unserem Darmkrebszentrum am Klinikum Passau absolut gewährleistet“, betont Dr. Heupel.