Als „Privatdozent“ kam Dr. Tobias Freilinger im Oktober als neuer Chefarzt der Neurologie ans Klinikum Passau. Nun hat ihn die Eberhard Karls Universität Tübingen zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Für den 42-Jährigen ist diese Würdigung das Ergebnis eines „langen Prozesses“, denn seit Beginn seiner klinischen Arbeit ist der gebürtige Straubinger auch erfolgreich in der neurologischen Forschung und Lehre tätig.
Den Grundstein für seine wissenschaftliche Karriere legte Tobias Freilinger bereits am Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er neben seiner klinischen Aktivität am Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung tätig war und sich habilitiert hat. 2013 wechselte Freilinger an das Universitätsklinikum in Tübingen. Dort war er Oberarzt am Zentrum für Neurologie sowie Forschungsgruppenleiter am Hertie-Institut für klinische Hirnforschung. Ein Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeiten ist u.a. die Erforschung der erblichen Ursachen häufiger neurologischer Erkrankungen. So war Freilinger in den vergangenen Jahren maßgeblich an der Entschlüsselung der genetischen Basis der Migräne beteiligt. Über den mit der Professur verbundenen Lehrauftrag in Tübingen freut sich der Chefarzt besonders. „Der kontinuierliche Kontakt zum medizinischen Nachwuchs ist mir sehr wichtig. Sowohl in der universitären Lehre als auch in meiner täglichen Arbeit hier am Klinikum Passau“, betont Freilinger.
Neben der Professur konnte er noch einen weiteren Erfolg verbuchen: Das Interesse an Freilingers „Antrittsveranstaltung“, mit der er sich niedergelassenen Ärzten aus Stadt und Landkreis als neuer Chefarzt der Neurologie vorstellte, war sehr groß. Rund 160 Gäste kamen in den Hörsaal, um sich über neue Erkenntnisse häufig auftretender Erkrankungen wie Schwindel, Kopfschmerz und Epilepsie zu informieren. Mit Prof. Michael Strupp (Klinikum Großhadern) und Prof. Holger Lerche (Universitätsklinikum Tübingen) hatte Freilinger zwei langjährige Wegbegleiter von seinen bisherigen beruflichen Standorten als Gastreferenten an seiner Seite. Beide gelten als international renommierte Experten auf dem Gebiet der Neurologie.