Nicole Wenger hat kürzlich die Ausbildung zur ATA abgeschlossen und ist begeistert von der Vielseitigkeit des Berufs. – Foto: Klinikum
Sie spielen eine wichtige Rolle im OP: Anästhesietechnische Assistenten (ATA) sorgen für Sicherheit und Präzision – und damit für den reibungslosen Ablauf eines Eingriffs. ATAs kümmern sich aber nicht nur um die Vorbereitung und Überwachung der Narkose, sondern auch um das Wohl der Patienten, und zwar vor, während und nach dem Eingriff. Das Klinikum Passau bietet die dreijährige Ausbildung seit 2021 im eigenen Haus an – Nicole Wenger (23) aus Neukirchen a. Inn hat sie kürzlich als Erste und mit Bestnoten abgeschlossen und sagt: „Mich begeistert die Vielseitigkeit dieses Berufs.“
In einem OP-Team arbeiten alle Hand in Hand: Im Arbeitsalltag unterstützen Anästhesietechnische Assistenten in erster Linie die Anästhesisten. Ihr Job beginnt schon lange vor dem Eingriff: Sie bereiten Narkosemittel und Medikamente vor, stellen die Funktionstüchtigkeit der medizinisch-technischen Geräte sicher und achten darauf, dass die Hygienerichtlinien und Kleidungsvorschriften im OP eingehalten werden. Während des Eingriffs ist es ihre Aufgabe, die Vitalparameter zu überwachen, zu dokumentieren, Geräte zu bedienen, im Notfall zu reagieren. Danach sind die ATAs im Aufwachraum für die Betreuung der frisch Operierten zuständig.
Ihr oberstes Gebot: maximale Patientensicherheit. „Eine OP ist eine Ausnahmesituation für die Patienten“, ist sich Nicole Wenger bewusst. Dementsprechend gelte es, auf deren Ängste und Unsicherheiten einzugehen, ihnen gut zuzureden. „Eine Vertrauensbasis zu schaffen, ist da ganz wichtig“, weiß die 23-Jährige, denn: „Ich bin das letzte Gesicht, das Patienten sehen, wenn sie einschlafen, und das erste, wenn sie aufwachen.“ Gefragt sind neben Teamarbeit und medizinisch-technischem Know-how demnach vor allem Verantwortungsbewusstsein und Empathie.
Der theoretische Unterricht in der ATA-Ausbildung mit 2100 Stunden findet an der ATA/OTA-Schule in Traunstein statt. Die komplette praktische Ausbildung (rund 2500 Stunden) am Klinikum Passau: Dank der vielen Fachabteilungen dort können Auszubildende Einblicke in ein großes medizinisches Spektrum erhalten. Einsatzgebiete sind die Allgemeine Chirurgie, die Herz-, Neuro- und die Gefäßchirurgie, die Traumatologie, Orthopädie, Gynäkologie, Urologie, HNO, sowie das, was Nicole Wenger als „Außenstellen“ bezeichnet: Schockraum, Angiographie, Kreißsaal, MRT, Herzkatheterlabor und Endoskopie. „Als ATA wird man jeden Tag einem anderen OP-Saal zugeteilt“, erklärt die frisch Examinierte.
Die Arbeit als rechte Hand des Anästhesisten wird also nicht langweilig – gute Zukunftsaussichten gibt’s obendrauf. Examinierte ATA können sich zum Beispiel im OP-Management weiterbilden oder nach entsprechender Zusatzqualifikation eine Leitungsposition im Anästhesiebereich übernehmen. Nicole Wenger möchte nach der anspruchsvollen Ausbildung und der langen Prüfungsphase nun erst einmal kurz durchschnaufen, bevor sie im kommenden Jahr die Weiterbildung zur Praxisanleitung beginnen wird. „Damit ich künftige ATA-Auszubildende schulen darf.“
Der nächste Ausbildungskurs startet am 1. Oktober 2026. Bewerben können sich Interessierte von 1. November 2025 bis 28. Februar 2026. Mehr Infos gibt es unter www.klinikum-passau.de/ausbildung/ota-ata und per Tel. 0851/5300-2432 (Vorzimmer Pflegedirektion).