Schaufensterkrankheit (PAVK)
Hierunter versteht man Ablagerungen in den Schlagadern, die zu Durchblutungsstörungen der Becken- und Beinschlagadern führen. Weil der Sauerstoffmangel in den Muskeln Schmerzen verursacht, bleiben betroffene Patienten stehen, bis die Schmerzen nachlassen – und schauen sich derweil Schaufenster an.
Die natürliche Ursache der Arteriosklerose ist das Altern, die deutlich häufigere jedoch Rauchen, hoher Blutdruck, zu hohe Blutfettwerte (Ernährung), schlecht eingestellter Diabetes und – deutlich seltener – anlagebedingte Stoffwechselstörungen.
Die Indikation zur Katheterbehandlung besteht dann, wenn die schmerzfreie Gehstrecke bei normaler Geschwindigkeit unter 200m liegt und konservative Verfahren wie strukturiertes (d.h. überwachtes) Gehtraining keinen Erfolg haben. In dieser Phase kann die Katheterbehandlung meist ambulant angeboten werden.
Wenn die Erkrankung fortschreitet und die Durchblutung des Beines nicht mehr ausreicht, spricht man von kritischer Ischämie, d.h. es besteht die Gefahr, das Bein zu verlieren. In diesem Stadium muss die Behandlung stationär erfolgen und alle Möglichkeiten der Beinerhaltung und Wundversorgung genutzt werden. Ein Teil davon ist auch die Katheterbehandlung.
Was muß ich vor dem Eingriff beachten?
Ihr überweisender Arzt wird zuvor die Blutwerte für die Blutgerinnung, die Schilddrüse und die Nierenfunktion bestimmen. Bringen Sie diese bitte mit. Ebenso den Überweisungsschein und alle Medikamente, die Sie tagsüber einnehmen, sowie die Sachen, die Sie tagsüber benötigen. Wenn kein Eingriff im Bereich der Beckenschlagadern geplant ist, brauchen Sie nicht nüchtern zu sein.
Wie funktioniert der Eingriff?
Wenn die Patientenvorbereitung erfolgt ist, wird Ihnen ein i.v. Zugang gelegt und auf dem Angiographietisch die Kreislaufüberwachung angeschlossen. Abhängig von der Lokalisation der Engstellen und Verschlüsse wird die Punktionsstelle (meist in der Leiste) desinfiziert und steril abgedeckt. Dann erfolgt die örtliche Betäubung sowie die Punktion der Leistenschlagader und das Einführen des Katheters. Hiervon spüren Sie in der Regel außer dem sanften Druck des Arztes wenig.
Durch Einspritzen des Kontrastmittels werden die Schlagadern dargestellt. Sie spüren dann ein Wärmegefühl, dass in die Beine wandert und nach wenigen Sekunden vorbei ist. Vom Aufdehnen der Engstellen und ggf. Einsetzen eines Stents spüren meistens nichts, da Schlagadern innen keine Nerven haben. Nur wenn die Engstellen sehr ausgedehnt oder sehr verkalkt sind, kann es unangenehm sein. Ihr Arzt wird Sie aber hierüber rechtzeitig informieren.
Am Ende des Eingriffs wir die Punktionsstelle verschlossen und komprimiert, es wir ein Druckverband angelegt, der meist bis abends belassen werden soll.
Erfolgt der Eingriff ambulant, werden Sie meist gegen 17:00 Uhr von einem Arzt entlassen. Falls erforderlich, werden Ihnen dann die notwendigen Medikamente per Rezept verordnet.