Das Klinikum verfügt über das einzige TAVI-Zentrum in Niederbayern. – Foto: Klinikum
Kleines Jubiläum für einen speziellen Überwachungsbereich: Vor einem Jahr hat man auf Station 15 am Klinikum Passau zwei Überwachungszimmer für Patienten mit interventionellem Aortenklappenersatz, auch bekannt als Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI), geschaffen, die seitdem für eine weitere Optimierung der Patientenversorgung sorgen. Bei TAVI handelt es sich um ein minimalinvasives Verfahren, bei dem eine neue Aortenklappenprothese über einen Katheter in das Herz eingebracht wird, um eine verengte Aortenklappe zu ersetzen. „Da nach diesem Eingriff ein paar typische Komplikationen auftreten können, werden die Patienten üblicherweise die erste Nacht danach bis zum nächsten Tag in diesen Zimmern versorgt und besonders überwacht – und das funktioniert hervorragend“, sagt Privatdozent Dr. Martin Arnold, Chefarzt der Kardiologie am Klinikum Passau. Bevor es die extra geschaffene Überwachungseinheit gab, waren die Patienten nach dem Eingriff auf der Intensivstation untergebracht worden – einem Bereich mit massiver medizinischer Überwachung, die bei TAVI-Patienten über das benötigte Maß hinausgeht. „Auch unsere Patienten bevorzugen die neue Räumlichkeit, für sie ist es angenehm – sie werden nach dem Eingriff zwar überwacht, müssen aber nicht auf die Intensivstation“, sagt Dr. Arnold. Ein großer Vorteil des neuen Überwachungsraum: Das Pflegepersonal auf Station 15 um Stationsleiter Florian Brandl (2.v.r.) mit den herzchirurgischen Patienten von Chefarzt Prof. Dr. Parwis Massoudy vertraut, kennt sich mit dem Krankheitsbild der TAVI-Patienten und dem Verfahren besonders gut aus, ist herz-spezifisch speziell geschult ist. Hinzu kommt die Möglichkeit des Monitorings in den neu geschaffenen Räumlichkeiten, die an eine Überwachungszentrale angebunden sind, um EKG und andere Untersuchungen vom Arztzimmer aus durchführen kann. Das Klinikum Passau ist das einzige TAVI-Zentrum in Niederbayern – und das einzige mit Zertifizierung. Es wurde 2015 als eines der ersten Zentren in Deutschland von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie als solches anerkannt und zuletzt 2025 rezertifiziert. Am Klinikum Passau haben bislang über 2000 Patienten einen solchen Herzklappenersatz mittels Herzkatheter bekommen.