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Stelldichein der Herzspezialisten

Klinikum feiert Dreifachjubiläum mit hochkarätig besetztem Symposium

Beim Symposium: (v.l.) Ärztlicher Direktor Prof. Matthias Wettstein, Bürgermeister Andreas Rother, Privatdozent Dr. Martin Arnold (Chefarzt Kardiologie), Prof. Parwis Massoudy (Chefarzt Herzchirurgie), Werkleiter Stefan Nowack und Prof. Dietmar Elsner (ehemaliger Chefarzt Kardiologie). (Foto: Beck/Klinikum Passau)

Mit einem hochkarätig besetzten Symposium haben die Herzspezialisten des Klinikums Passau gleich drei Jubiläen gefeiert: das 35-jährige Bestehen der Kardiologie, 30 Jahre Herzchirurgie sowie das 10-jährige Bestehen des Herzzentrums. An zwei Tagen besuchten rund 180 Gäste die Fachvorträge und eine Industrieausstellung. Der Großteil waren niedergelassene Ärztinnen und Ärztinnen.

Prof. Parwis Massoudy, Chefarzt der Herzchirurgie am Klinikum, begrüßte die Zuhörer zum Auftakt im Hörsaal. Gemeinsam mit Privatdozent Dr. Martin Arnold, Chefarzt der Kardiologie, richtete er die Tagung aus. Hand in Hand arbeiten Massoudy und Arnold auch im Herzzentrum des Klinikums, das 2014 beide Fachrichtungen unter ein Dach zusammenführte. Seither findet dort eine enge Abstimmung zwischen Kardiologen und Herzchirurgen statt. „So können wir für jeden Patienten die beste Lösung erreichen“, sagt Dr. Martin Arnold.

Im Zeichen der Herz-Teams stand laut Parwis Massoudy auch die Veranstaltung. „Dabei wurde die fachübergreifende Zusammenarbeit auf allen modernen Feldern der Herzmedizin beleuchtet“, erläutert der Chefarzt. In den Vorträgen standen auf chirurgischer Seite die minimalinvasiven Aspekte im Vordergrund, auf kardiologischer Seite komplexe Klappeninterventionen, die über die Gefäße möglich sind. Auch das Herzzentrum in Passau ist auf diesen Gebieten vertreten und kann eine Vielzahl hochmoderner Behandlungsmethoden anbieten. Mit Kollegen renommierter Kliniken in ganz Deutschland sind Massoudy und Arnold sehr gut vernetzt. Deshalb folgten auch namhafte Referenten der Einladung nach Passau wie zum Beispiel Prof. Stephan Achenbach (Universitätsklinikum Erlangen), Prof. Evaldes Girdauskas (Universitätsklinikum Augsburg), Prof. Hendrik Treede (Universitätsmedizin Mainz) sowie Prof. Hilmar Dörge (Klinikum Fulda).

Mit Prof. Hermann Reichenspurner hatten die Veranstalter nicht nur einen der bekanntesten Herzchirurgen Deutschlands gewonnen, sondern einen Mediziner von internationalem Rang. Reichenspurner ist seit vielen Jahren Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Universitären Herz- und Gefäßzentrum in Hamburg. Dort konnte ihm auch Martin Arnold über die Schulter schauen, der zwei Jahre die Gelegenheit hatte, an der Seite Reichenspurners zu arbeiten und dessen Doktorvater er ist. Hermann Reichenspurner hat im Laufe seiner Karriere bereits rund 400 Herztransplantationen durchgeführt. Diese Kunst erlernte er als junger Arzt in Kapstadt/Südafrika von einem weltberühmten Lehrmeister: Christiaan Barnard, der als erster Arzt ein Herz verpflanzte.

Neben Werkleiter Stefan Nowack verfolgten auch die ehemaligen Chefärzte der Kardiologie das Symposium: Prof. Helmut Sebening, der die Abteilung im Jahr 1989 gründete, und dessen Nachfolger Prof. Dietmar Elsner. Unter den Ehrengästen war zudem der frühere Klinikums-Werkleiter Gottfried Kobluk. Dieser hatte sich in seiner aktiven Zeit maßgeblich dafür eingesetzt, dass das Klinikum Passau heute eine Herzchirurgie hat, nach wie vor die einzige in Niederbayern. Damit wurde für die medizinische Versorgung der Menschen in der Region ein zentraler Meilenstein gelegt. Denn davor mussten Patienten mit schweren Herzerkrankungen für große Eingriffe in die Ballungsräume. Wie wichtig diese heimatnahe Versorgung ist, stellte auch Bürgermeister Andreas Rother in seinen Grußworten heraus.

Einen aktuellen Überblick zum MedizinCampus Niederbayern gab Ärztlicher Direktor Prof. Matthias Wettstein den Teilnehmern des Symposiums. Im Oktober dieses Jahres werden die ersten 110 Medizinstudenten des MCN an der Universität Regensburg mit dem vorklinischen Studium beginnen. Ab 2027 werden sie dann die klinische Ausbildung an den niederbayerischen Schwerpunktkrankenhäusern fortsetzen. Dazu werden in den nächsten zwei Jahren noch Lehrgebäude errichtet und zusätzliches Lehrpersonal eingestellt. Am Klinikum Passau wird die Herzmedizin durch eine universitäre Professur für Herzchirurgie gestärkt. Das im Rahmen des MCN neu einzurichtende Institut für Gesundheitswissenschaften der Universität Passau wird auch für die wissenschaftliche Arbeit am Standort Passau in Kooperation mit den Kliniken ein bedeutender Fortschritt sein.