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Lungenkrankheiten im Fokus

Spezialisten des Klinikums Passau luden zu erster Fachtagung

Bei der Fachtagung: Prof. Hans-Stefan Hofmann (v.l.), Christian Großer, Dr. Christian Geltner, Dr. Johannes Gebauer, Prof. Stefan Stadler, Prof. Maximilian Malfertheiner und Prof. Christian Schulz. (Foto: Klinikum Passau)

Das Klinikum Passau hat die konservative und chirurgische Lungenheilkunde in den letzten Jahren deutlich verstärkt. Um die Zusammenarbeit mit zuweisenden Haus- und Fachärzten sowie den umliegenden Kliniken und Zentren zu stärken, haben die Spezialisten des Hauses erstmals einen „Lungentag“ veranstaltet. Dabei referierten hochkarätige Experten, mit denen das Klinikum Passau seit vielen Jahren kooperiert.

Damit Patienten mit Lungenerkrankungen am Klinikum Passau die bestmögliche Behandlung bekommen, werden sie fachübergreifend versorgt. Die Abteilungen von Dr. Johannes Gebauer, Leitender Arzt der Pneumologie, und Christian Großer, Leitender Arzt für Thoraxchirurgie, arbeiten dabei eng zusammen. „Im Vordergrund steht für uns der weitere Ausbau der regionalen Patientenversorgung im Bereich der Pneumologie und Thoraxchirurgie“, betonen beide. Sowohl Personal als auch Ausstattung und Bettenzahl werden deshalb kontinuierlich erweitert.

Ein besonderes Augenmerk gilt der Thoraxchirurgie, denn seit diesem Jahr gibt es eine vorgeschriebene Mindestmenge an Operationen, die ein Krankenhaus vorweisen muss, damit Patienten mit Lungenkrebs operiert werden dürfen. In Niederbayern ist das Klinikum Passau derzeit die einzige Einrichtung, die die Erlaubnis dazu hat. „Das ist für die Bevölkerung in Ostbayern essenziell“, betonten Großer und Gebauer. Denn die nächstgelegenen Kliniken mit Lungenchirurgie liegen in Regensburg und München. Eine Reduktion der lungenchirurgischen Versorgung auf die Ballungsräume München und Regensburg würde für Patienten nicht nur sehr lange Transportwege bedeuten, sondern auch längere Wartezeiten, was gerade bei Krebs- und Infektionserkrankung schlechtere Prognosen für den einzelnen Patienten bedeuten kann.

Besondere Krankheitsbilder bzw. Therapien im Bereich der Lunge werden an spezialisierten Klinikstandorten behandelt. So stellte Dr. Christian Geltner (Chefarzt Pneumologie DonauIsar-Klinikum Landau/Deggendorf) die interventionelle Lungenvolumenreduktion bei COPD-Patienten dar. COPD ist eine häufige, in den meisten Fällen Raucher-assoziierte chronische Atemwegs- und Lungenerkrankung. Dabei ist die Lunge vergrößert und füllt den gesamten Thoraxraum aus, was die Patienten in ihrer Belastbarkeit und ihrem Bewegungsradius einschränkt. Durch die Lungenvolumenreduktion - etwa mittels Implantation von Ventilen - wird eine Verkleinerung der Lunge angestrebt. Dadurch kann eine Verbesserung des Lungenvolumens erreicht werden.

Auch die Versorgung an Lungenkrebs erkrankten Patienten in fortgeschrittenen aber noch heilbaren Erkrankungsstadien war Thema der Fachtagung. In diesen Stadien bieten multimodale Therapiekonzepte unter Einschluss von Chemotherapie, Operation und ggf. Strahlentherapie die höchste Chance für ein bestmögliches Ansprechen bzw. einen anhaltenden Therapieeffekt mit Ziel der Heilung. Neue Studienergebnisse dazu stellte Prof. Christian Schulz (Leiter Lungenkrebszentrum Universitätsklinikum Regensburg) vor. Aspekte zur Reihenfolge der verschiedenen Therapiemodalitäten zeigte Prof. Hans-Stefan Hofmann (Leiter Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Regensburg und Chefarzt  der Klinik für Thoraxchirurgie  Barmherzige Brüder Regensburg) aus Sicht des Chirurgen auf.

Prof. Stefan Stadler (Universitätsklinikum Regensburg) stellte neue Therapien für Patienten mit Lungenhochdruck dar. Stadler betonte den Vorteil für die oftmals schwer beeinträchtigten Patienten durch die heimatnahe Betreuung im Rahmen der engen Kooperation zwischen dem Klinikum Passau und dem Universitätsklinikum Regensburg.

Prof. Maximilian Malfertheiner, Chefarzt am Lungenzentrum Donaustauf, ging auf die dünne Versorgungssituation im Bereich der Lungenheilkunde im gesamten ostbayerischen Raum ein. Seine Einrichtung ist ein unverzichtbares überregionales Kompetenzzentrum auf dem Gebiet seltener Lungenerkrankungen (z.B. Lungenfibrose und Mucovizidose) und ebenfalls ein wichtiger Partner für das Klinikum Passau.