Mehr als 100 Milliarden Nervenzellen sind dafür verantwortlich, dass wir uns bewegen, sprechen, denken und fühlen können. Wird dieses hochkomplexe System gestört, sind die Neurologen gefragt. Um Nachwuchs-Mediziner für dieses Fachgebiet zu begeistern, organisieren die „Jungen Neurologen“ deutschlandweit die Aktion „Dein Tag in der Neurologie“ - trotz Corona-Pandemie auch dieses Jahr. Die Spezialisten des Klinikums Passau waren zum zweiten Mal dabei.
Prof. Tobias Freilinger, Chefarzt der Abteilung, und sein Team gaben acht Studierenden verschiedener klinischer Semester dabei einen ganzen Tag lang intensive Einblicke in ihren anspruchsvollen Arbeitsalltag. Die Teilnehmer kamen aus Regensburg, München, Leipzig und Bonn. Aufgrund der Corona-Pandemie fand die gesamte Veranstaltung unter den nötigen Hygienevorschriften im Hörsaal statt. Visiten auf den Stationen sowie Patientenkontakte waren nicht möglich. „Wir konnten den Teilnehmern trotzdem ein abwechslungsreiches Programm bieten. Die Studierenden waren mit Begeisterung dabei, wir hatten eine wirkliche gelungene Veranstaltung“, zieht Tobias Freilinger positive Bilanz. Unterstützt wurde er von Leitendem Oberarzt Dr. Bruno Lustinger, Oberarzt Dr. Sebastian Hambauer sowie Constantin Bunte, PJ-Student und angehender Assistenzarzt.
Nach dem Einführungsreferat unter dem Motto „Was ist eigentlich Neurologie?“ führten die Spezialisten des Hauses mit den Teilnehmern in Kleingruppen neurologische Untersuchungen durch und diskutierten Patienten-Fälle aus dem laufenden klinischen Betrieb. Auf dem Programm stand auch eine ausführliche Live-Demonstration des neurologischen Ultraschalls. Im nächsten Jahr soll es eine Neuauflage des Aktionstags geben. „Die Neurologie ist schließlich ein sehr dynamisches Fach, das sich gerade in den vergangenen 20 Jahren stark weiterentwickelt hat und von einer eher diagnostischen zu einer therapeutischen Disziplin geworden ist“, sagt Prof. Freilinger. Vor allem im Bereich der Schlaganfall-Behandlung spielt die Neurologie heute eine zentrale Rolle. Angesichts der Bevölkerungs-Entwicklung und der steigenden Lebenserwartung der Menschen wird die Bedeutung dieses Fachgebiets in Zukunft weiter zunehmen, ist Tobias Freilinger überzeugt. red