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Prostataembolisation bei BPH

Was ist eine BPH?

Hinter der benignen Prostatahyperplasie verbirgt sich die häufigste, gutartige Veränderung der Vorsteherdrüse. Am häufigsten sind Männer zwischen dem 50 und 80 Lebensjahr betroffen. Es handelt sich um eine gutartige, knotige Vergrößerung der Prostata, die zu einer Einengung der Harnröhre am Blasenausgang führen kann. Folge hiervon sind ein abgeschwächter Harnstrahl, häufiges Wasserlassen, Blut im Urin oder wiederkehrende Harnblasenentzündungen. Im Extremfall kann es zu einem Harnverhalt kommen.

 

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

 

Medikamentöse Therapie:

Dies ist in der Regel die erste Behandlungsmethode durch Ihren Urologen. Hierbei kommen Medikamente zur Anwendung, die den Harnfluss verbessern und ggf. zu einer Verkleinerung der Prostata führen können (z. B. Finasterid).

Bei Versagen dieser Therapie oder deutlich größeren Prostatae sind allerdings invasive Therapiemethoden erforderlich.

 

Operative Verfahren:

Standardtherapie ist unverändert die durch den Urologen durchgeführte transurethrale Prostataresektion (TURP) bei der der Urologe in Narkose durch die Harnröhre das auf die Harnröhre drückende Gewebe ausschält. Diese Therapie gilt als das effektivste Verfahren, allerdings können neben postoperativen Blutungen, narbigen Veränderungen der Harnröhre, bleibendes Harnträufeln auch Erektionsprobleme auftreten. Alternativen hierzu sind die Holmium-Laser-Enukleation oder photoselektive Vaporisation der Prostata. Hierbei wird überschüssiges Gewebe durch Hitze zerstört.

 

Prostataembolisation:

Hierbei handelt es sich um ein neuartiges, durch einen interventionellen Radiologen durchgeführtes Verfahren, bei dem im Rahmen einer Katheteruntersuchung winzig kleine Kügelchen mit dem Blutstrom in die Prostata platziert werden, die zu einer Schrumpfung des um die Harnröhre liegenden Mittellappens der Prostata führen und hierdurch zu einer deutlichen Verbesserung des Harnstrahls und in den meisten Fällen zu einer deutlichen Linderung bzw. Beseitigung der Beschwerden führe.

 

Wann kann eine Embolisation der Prostata durchgeführt werden?

  • Bei mittelgradigen bis schweren Symptomen mit deutlicher Beeinträchtigung im Alltag (IPSS > 18, QoL >4)
  • Erfolglose medikamentöse Therapie über mindestens 6 Monate
  • Prostatavolumen > 30 ml

 

 Wann kann keine Embolisation der Prostata erfolgen?

  • Bösartige Veränderungen (Prostatakarzinom)
  • Eingeschränkte Nierenfunktion
  • Neurogene Blase/ Blasendivertikel
  • Eingeschränkte Blutgerinnung

 

Wie läuft der Eingriff ab?

Der Eingriff erfolgt unter stationären Bedingungen. Am Aufnahmetag erfolgen Labortests (Serum-PSA, kleines Labor, eGFR, HTSH, Gerinnung, Urinanalyse), ggf. eine MRT der Prostata sowie eine ausführliche Aufklärung über den Eingriff.

Am zweiten Tag wird zunächst ein Harnblasenkatheter gelegt. Der Eingriff erfolgt ein der radiologischen Abteilung in örtlicher Betäubung. Unter Röntgenkontrolle werden Mikrokatheter bis in die Äderchen, die die Prostata mit Blut versorgen, vorgeführt und mit kleinen Partikeln verschlossen. Der Eingriff kann zwischen einer und drei Stunden dauern. Der Eingriff ist in der Regel nicht oder gering schmerzhaft, so dass in der Regel leichte Schmerzmedikamente ausreichen. Nach Entfernung des Katheters wird ein Druckverband angelegt und Bettruhe von 4 bis 6 Stunden angeordnet.

Am Folgetag erfolgen weitere Tests, in der Regel wird der Harnblasenkatheter dann entfernt.

 

Wie ist die Nachsorge nach der Embolisation?

In der Regel erfolgt noch im Rahmen des stationären Aufenthaltes oder in den Wochen danach eine weitere Kernspintomographie. Die weiteren Verlaufskontrollen erfolgen durch den behandelnden Urologen (Bluttest, urodynamische Untersuchung, Ultraschall)

 

 

Welche Komplikationen können auftreten?

Insgesamt gilt das Verfahren als sehr sicher, vergleichbare Komplikationen wie bei der operativen Erweiterung (TURP), sind nicht bekannt. Selten kommt es zu dem sogenannten „Postembolisationsyndrom“. Dies bedeutet leichte Schmerzen im Bereich des Dammes, Temperaturanstieg oder allgemeines Unwohlsein und lässt medikamentös gut behandeln. Brennen beim Wasserlassen sowie wenig Blut im Urin sind nicht ungewöhnlich und bedürfen keiner weiteren Behandlung.

 

 

Wie erfolgreich ist die Embolisation?

Seit der Erstbeschreibung 2000 liegt die technische Erfolgsquote weit über 90 Prozent. Ca. 75 Prozent aller Patienten zeigen eine deutliche Verbesserung der Beschwerden mit erheblicher Verbesserung der Lebensqualität. Die Prostata schrumpft innerhalb 12 Monate um ca. 30 – 40 Prozent, kann aber in den Folgejahren wieder zunehmen. Es gibt keine Berichte über eine Harninkontinenz, Ejakulationsproblemen oder Erektionsproblemen.