Anlegen eines Leberumgehungskreislaufs (TIPS)
Bei diesem Verfahren wird mit Kathetertechniken eine künstliche Kurzschlußverbindung zwischen Pfortader und Lebervenen geschaffen. Dies kann notwendig werden, wenn bei einer Leberzirrhose der venöse Blutabfluß von Darm und Milz durch die narbig veränderte Leber behindert wird und es zu einer Stauung der Pfortader kommt. In der Folge kann es zu Wasseransammlung im Bauchraum, Krampfaderbildung im Bereich des Magens und der Speiseröhre sowie zu einer Verschlechterung von Herz-, Nieren- und Lungenfunktion kommen. Der Eingriff erfolgt dann, wenn die konservativen gastroenterologischen Maßnahmen zu keiner Besserung führen.
Der Eingriff erfolgt immer unter stationären Bedingungen in Narkose. Unter Röntgendurchleuchtung wird die rechte Halsvene punktiert. Mit speziellen Kathetern wird die rechte oder mittlere Lebervene aufgesucht und von hier aus mit einem speziellen Nadelsystem die Pfortader durch das Lebergewebe angestochen. Nach Darstellung der Pfortader erfolgt die Messung des Druckgradienten zwischen Pfortader und rechtem Herzen, der durch die Punktion geschaffene Trakt wird mit Ballonkathetern aufgedehnt und durch einen speziellen Stent abgesichert. Nach Entfernung des Katheters und Beendigung der Narkose erfolgt die Nachsorge und Überwachung auf der Station. Zu den Verlaufskontrollen gehören regelmäßige Ultraschalluntersuchungen zur Überprüfung des TIPS.