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Profis in Sachen Narkose

Klinikum Passau bietet nun auch Ausbildung zu Anästhesietechnischen Assistenten (ATA) an

Die ATA-Auszubildenden Franziska Roth (vorne) und Jeremiah Skidmore (links) mit Johann Schießl, Stationsleitung Anästhesie am Klinikum Passau. (Foto: Zanner/Klinikum Passau).

In einem OP-Team arbeiten alle Beteiligten Hand in Hand. Für den reibungslosen Ablauf einer Narkose sind neben Pflegefachkräften Anästhesietechnische Assistenten – kurz ATAs - zuständig. Seit Oktober 2021 bietet das Klinikum Passau diese Ausbildung auch im eigenen Haus an. Franziska Roth (21) und Jeremiah Skidmore (27) haben sich dafür entschieden und bereits drei spannende Monate hinter sich.

Im Arbeitsalltag unterstützen Anästhesietechnische Assistenten in erster Linie die Anästhesisten. Sie bereiten Narkosemittel und Medikamente vor, stellen die Funktionstüchtigkeit der medizinisch-technischen Geräte sicher und achten auf die Hygienerichtlinien und Kleidungsvorschriften im OP. Während des Eingriffs assistieren sie den Ärzten und überwachen Kreislauf und Atmung des Patienten. Doch auch für deren Psyche spielen ATAs eine besondere Rolle. „Viele Patienten sind vor einer OP nervös oder haben Angst“, weiß Jeremiah Skidmore. „Wir sind da, um sie zu beruhigen und zu informieren“, erzählt der gebürtige Amerikaner, der in den USA bereits als Rettungssanitärer gearbeitet hat. Mit der Ausbildung zum ATA will er nun etwas Neues kennenlernen. Die ersten Monate in der Allgemeinchirurgie haben ihm sehr gut gefallen. Auch seine Kollegin Franziska Roth hat es nicht bereut, ihrem Job als Industriekauffrau den Rücken gekehrt zu haben. „Es ist sehr beeindruckend, was die moderne Medizin heute möglich macht und was man alles operieren kann“, sagt die gebürtige Grafenauerin. Ihr erstes Einsatzgebiet ist die Gynäkologie, wo sie vor allem bei Kaiserschnitten assistiert. Der Gedanke, Menschen in einer Ausnahmesituation zur Seite stehen zu können, erfüllt beide Auszubildenden. „Wir sind das letzte Gesicht, das die Patienten vor der Narkose sehen und das erste, wenn sie wieder aufwachen“, sagt Jeremia Skidmore.

„Das Berufsbild ATA ist noch relativ jung, jedoch sehr vielfältig und zukunftsfähig“, erläutert Christine Glas von der Pflegedienstleitung des Klinikums Passau. Der theoretische Unterricht mit 2100 Stunden findet in der ATA/OTA-Schule in Traunstein statt, die praktische Ausbildung am Klinikum Passau. Weil das Haus sehr viele Fachabteilungen hat, bekommen die Auszubildenden dabei Einblicke in ein großes medizinisches Spektrum. In der Regel arbeiten sie in der Chirurgie, Traumatologie und Orthopädie, der Gynäkologie und im Kreissaal sowie in der Urologie. Weitere Praxiseinheiten absolvieren sie in Wahlfachgebieten.

Ist das Examen einmal in der Tasche können, haben ATAs auch gute Aufstiegschancen: Sie können sich zum Beispiel im OP-Management weiterbilden oder eine Leitungsposition im Anästhesiebereich übernehmen.

Der nächste Ausbildungskurs startet im September 2022. Anmeldefrist ist der 28. Februar. Mehr Infos gibt es unter 0851/5300-2432.

Elke Zanner